Schulische Inklusion
Kategorie Institutsthema
In zahlreichen Kantonen werfen Medienberichte zur Inklusion Fragen auf. So wird zum Beispiel die Fortsetzung der inklusiven Schulung von Schülerinnen und Schülern mit Schulschwierigkeiten hinterfragt und über die Wiedereinführung von Kleinklassen diskutiert.
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Kompetenzzentrum. Die HfH ist ein Kompetenzzentrum für Fragen zu Inklusion. Mit dem Fachwissen der Expert:innen leistet die Hochschule einen wichtigen Beitrag zur Klärung und gibt Antworten zu Möglichkeiten und Grenzen der inklusiven Schulung. Ein FAQ ist in Ausarbeitung.
Inklusion und Integration. Gestützt auf die HfH-Strategie 2022–2025 soll der Begriff «Inklusion» im Sinne der gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft, unabhängig von individuellen Eigenschaften und sozialen Bedingungen, verwendet werden. Eine ausführliche Beschreibung ist untenstehend abrufbar. Inklusion versteht die HfH als Überwindung von Benachteiligung und Behinderung (Hofstetter, Köchin und Lanfranchi 2021). Wichtig und neu ist: Es geht weniger um Fragen des Settings, sondern vielmehr um eine chancengerechte Praxis. Diese Praxis soll alle Differenzlinien in den Blick nehmen und sich gleichzeitig gegen jede Tendenz zur Marginalisierung aufgrund von Zuschreibungen wenden.
Der Begriff «Integration» wird dort verwendet, wo es um die geschichtliche Aufarbeitung heil- und sonderpädagogischer Prozesse geht, sowie bei stehenden Begriffen vor allem im Bereich schulorganisatorischer Belange.
Inklusive Schule gemeinsam entwickeln. In einer durchschnittlichen Schulklasse in der Schweiz finden Sie heute: Kinder, die noch kein grundlegendes Zahlenverständnis haben – und solche, die dem Lehrplan um zwei Jahre voraus sind. Kinder, die nicht auf Deutsch schimpfen können – und solche, die zuhause gleich drei Bücher gleichzeitig verschlingen. Kinder, die sich über Stunden hinweg auf den Schulstoff konzentrieren können – und solche, die nicht fünf Minuten stillsitzen können. Kinder, deren Eltern ihnen jeden Tag einen gesunden Znüni einpacken – und solche, deren Eltern nicht zu Elternabenden erscheinen.
Die Liste liesse sich fortsetzen, aber die Diagnose steht bereits fest: Die Heterogenität in der Schule ist gross, die damit verbundenen besonderen Bedürfnisse der Kinder treten klarer hervor denn je. Und trotzdem: All diese Kinder sollen gemeinsam unterrichtet werden. Doch wie genau soll eine solche inklusive Schule aussehen?
Inklusion kann gelingen. Die HfH ist der Ansicht, dass inklusive Schulungsformen den betroffenen Schülerinnen und Schülern und letztendlich auch unserer Gesellschaft langfristig mehr Vorteile bringen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, alle Beteiligten bei der Umsetzung und Weiterentwicklung von inklusiven Schulungsformen zu unterstützen.
Links
- HfH-Round-Table (November 2024)
Wie eine «Schule für Alle» gelingt
- HfH-Round-Table (Januar 2019)
Mangel an heilpädagogischen Fachpersonen
- HfH-Round-Table (Juni 2018)
Integrative Schule gemeinsam entwickeln
- heilpädagogik aktuell, Nr. 33
Inklusion und Integration - zwei Sichten auf die Gesellschaft