Tagung zu «Phänomenologie» unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Fuchs
Kategorie News
Die zweite Tagung zum Thema «Phänomenologie in der therapeutischen, pädagogischen und beraterischen Praxis» fand am 13. März 2023 an der HfH statt. Eingeladen waren Fachpersonen aus dem Berufsfeld sowie Forschende.
Embodiment und verkörpertes Lernen in Pädagogik und Therapie. Die Tagung behandelte grundlegende Konzepte der Verkörperung und der Zwischenleiblichkeit. Dabei interessierten zwei Schwerpunktthemen: zum einen die Konzeption des verkörperten Lernens, zum anderen das interaktive Feld der Pädagogik, Therapie und Beratung.
Die phänomenologische Psychopathologie kann als eine konzeptuelle Grundlage für sonderpädagogische, pädagogisch-therapeutische Theorien und Praxen dienen, die sich der subjektiven, besonders der leiblichen Erfahrung, zuwenden. Sie stimmt überein mit aktuellen Ansätzen der Verkörperung beziehungsweise des Embodiment, die diese Erfahrung nicht im Gehirn lokalisieren, sondern als Aktivität des gesamten Organismus in seiner Interaktion mit der Umwelt ansehen.
Im Austausch konnte die Phänomenologie als wichtige philosophische Bezugswissenschaft für Schulische Heilpädagogik und Psychomotoriktherapie praxisnah und wissenschaftlich gemeinsam erschlossen werden.
Die Tagung gab zunächst eine Einführung in die Konzeption des verkörperten Selbst, der verkörperten Emotionen und der Zwischenleiblichkeit. Auf dieser Grundlage entwickelt Prof. Dr. Thomas Fuchs, Karl-Jaspers-Lehrstuhlinhaber der Universität Heidelberg, die phänomenologischen Konzepte des gelebten Raums, des zwischenleiblichen Unbewussten und des Leibgedächtnisses. Eine besondere Aufmerksamkeit gilt auch den Konzepten des verkörperten Lernens. Im anwendungsbezogenen Teil am Nachmittag wurde das interaktive Feld der Therapie unter dem diagnostischem und therapeutischem Aspekt vorgestellt und kasuistisch illustriert. Weitere Themen galten auch der speziellen phänomenologischen Psychopathologie, unter anderem der Depression, Schizophrenie, der Angst und dem Trauma.
Die Tagung konnte durch die Finanzierung und Mitorganisation des Seminar für Gestalttherapie, des Netzwerk für Gestalttherapie Schweiz und in Kooperation mit dem Forschungsprojekt «Humanistische Psychologie und Heilpädagogik – Der Gestaltansatz in pädagogischen und therapeutischen Handlungsfeldern» realisiert werden. Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden und Teilnehmenden.
Autor: Prof. Pierre-Carl Link
Zum Austausch im Rahmen der Tagung waren Fachpersonen aus Praxis und Forschung eingeladen..