Internationaler Tag der Leichten Sprache

Kategorie News

Am 28. Mai ist der Internationale Tag der Leichten Sprache. Dieser Tag erinnert daran, dass Informationen in Leichter Sprache wichtig sind, denn Leichte Sprache ist ein Instrument der Inklusion.

Kontakt

Christina Arn Titel lic. phil.

Funktion

Senior Lecturer

Rita Baumann Titel lic. phil.

Funktion

Senior Lecturer

Das Konzept der Leichten Sprache setzt sich zum Ziel, Menschen mit geringen Lesekompetenzen durch leicht verständliche Texte, den Zugang zu Informationen und somit Teilhabe und Partizipation zu ermöglichen. Auch Personen, die gehörlos oder schwerhörig zur Welt kamen, haben oft Schwierigkeiten mit dem Lesen.

Was ist «Leichte Sprache»?

Christiane Maass (2015) versteht Leichte Sprache als «eine Varietät des Deutschen, die im Bereich Satzbau und Wortschatz systematisch reduziert ist. Ebenso systematisch ist die Reduktion mit Bezug auf das Weltwissen, das für die Lektüre vorausgesetzt wird. Ausserdem zeichnen sich Leichte-Sprache-Texte durch eine besondere Form der visuellen Aufbereitung aus (S. 11–12)». Zum Buch

Weitere Informationen zur Leichten Sprache findet man auch auf der Website vom Eidgenössischen Büro für Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (EBGB): «Als Sprachvarietät des Deutschen enthält die Leichte Sprache z. B. keinen Konjunktiv, keinen Genitiv und keine Negation. Es sollen nur einfache Hauptsätze mit jeweils einer Aussage gewählt und diese auf je einer Zeile geschrieben werden. Schwierige Wörter werden vermieden oder erklärt und Abstraktes mit Beispielen illustriert. Leichte Sprache ist für die schriftliche Kommunikation konzipiert.» Folgendes Beispiel dient zur Veranschaulichung:

«Leichte Sprache ist eine sehr leicht verständliche Sprache.

Leichte Sprache ist vor allem für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.

Aber auch für andere Menschen.»

Angebote in Leichter Sprache

Dienstleistungen

  • Das Büro für Leichte Sprache von Pro Infirmis Zürich beratet zum Einsatz von Leichter Sprache und übersetzt Texte, Webseiten, Broschüren und Merkblätter.
  • Das Internationale Netzwerk Leichte Sprache ist ein Verein, der 2006 gegründet wurde. Vertreten sind sechs europäische Länder, u. a. auch die Schweiz. Die Vereinsmitglieder*innen setzen sich für das Recht auf Leichte Sprache ein, für mehr Angebote in Leichter Sprache sowie für ein klares Regelwerk.

An der HfH ist das Thema Leichte Sprache im Institut für Behinderung und Partizipation angesiedelt. Die Mitarbeitenden kooperieren mit dem Institut für Sprache und Kommunikation unter erschwerten Bedingungen, da Leichte Sprache auch ein Mittel der Unterstützten Kommunikation ist. Die nachfolgende Übersicht zeigt die aktuellen Angebote der HfH in der Ausbildung sowie geplante Publikationen zum Thema Leichte Sprache.

Leichte Sprache in der Ausbildung an der HfH

Masterstudiengang

  • Leichte Sprache war im Masterstudiengang 11–19 im Rahmen des Moduls «Fachdidaktik Sprache» in Form eines Workshops, im Rahmen der Lehrveranstaltungen des Studienschwerpunktes «Pädagogik für Menschen mit geistiger Behinderung» und im Form eines Wahlmoduls fester Bestandteil des Curriculums. Seit 2016 verfassten jedes Jahr Studierende Masterarbeiten, in welchen sie sich zum Ziel setzten mithilfe von Leichter Sprache Barrieren aufzuheben und Teilhabe zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang erschien z. B. ein Museumsführer in Leichter Sprache.
  • Im Master 2020 ist das Projekt «Leichte Sprache – Ein Beitrag zur barrierefreien Kommunikation» über ILIAS ausgeschrieben. Der Zugang ist nur mit einem ILIAS-Login möglich.
  • Weitere Inhalte zum Themenfeld sollen im Rahmen des Moduls «Sprache bei besonderem Bildungsbedarf» angeboten werden.

Bachelorstudiengang Logopädie

  • Die Studierenden besuchen im Kontext des Moduls «Linguistik» eine sprachstrukturelle Veranstaltung zum Thema Leichte Sprache und im Modul «Logopädie in sonderpädagogischen Arbeitsfeldern» Veranstaltungen zur konzeptionellen/sprachstrukturellen Arbeit mit Leichter Sprache sowie Leichte Sprache aus Sicht von/mit Nutzer*innen von Leichter Sprache.
  • Seit drei Jahren werden sowohl Psycholinguistik-Arbeiten als auch Bachelorarbeiten verfasst, die sich mit Leichter Sprache befassen.

Geplante Publikationen

  • In Zusammenarbeit mit der HU zu Berlin ist ein Artikel in Arbeit zu «Leichte Sprache als Mittel in Unterricht und Therapie» sowie «Leichte Sprache, ein Mittel der Unterstützen Kommunikation (UK)?»
  • Christina Arn und Rita Baumann arbeiten an einem Beitrag über die Schweiz im Handbook of Easy Languages in Europe (ELE) mit. Dadurch ist die HfH mit weiteren Fachhochschulen und Universitäten der Schweiz und auch in Europa vernetzt.

Tagung

Am 30./31. August 2021 findet ausserdem «KLAARA 2021», die zweite Konferenz zum Thema Leichte Sprache, statt. Weitere Informationen finden Sie auf der Tagungsseite der FHNW (auf Englisch). Hinweis: Am 31. August findet eine deutschsprachige Konferenz zum Thema statt.

Autorin: Kristina Vilenica, MA

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