Qualität des Erlebens von Lernenden in integrativen und separativen Schulformen
Kategorie Projekt
Ausgangslage und Ziele
Einem internationalen Trend folgend werden auch in der Schweiz Kinder und Jugendliche mitbesonderem Förderbedarf zunehmend in Regelklassen unterrichtet. Die sehr kontrovers geführte Diskussion über Pro und Contra schulischer Integration bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Studie. Eine differenzierte Antwort auf die Frage nach Vor- und Nachteilen integrativer bzw. separativer Schulformen hat sich neben grundlegenden soziopolitischen und ethischen Argumenten auch auf empirische Befunde zu stützen. Ein Überblick über die aktuelle Forschungsliteratur zeigt, dass die Effekte schulischer Integration gesamthaft betrachtet eher positiv zu beurteilen sind. Allerdings existieren noch immer Forschungslücken: So ist die Frage, wie Schülerinnen und Schüler den schulischen Alltag im natürlichen Lernkontext – also unmittelbar im Unterricht – subjektiv erleben, empirisch noch kaum systematisch untersucht worden. Obwohl beispielsweise bekannt ist, dass integrierte Kinder mit einer Lernbehinderung ein niedrigeres Begabungskonzept als ihre Mitschülerinnen und -schüler aufweisen, ist völlig unklar, ob dieser Unterschied im tagtäglichen Schulunterricht eine Entsprechung im emotionalen Erleben hat. An diesem Punkt setzt die Studie an: Ihr Ziel ist, einen Beitrag zur Frage zu leisten, ob und falls ja,welche Effekte die schulische Integration auf die Qualität des Erlebens von Kindern mit besonderem Förderbedarf im Unterricht hat. Das Interesse richtet sich dabei in erster Linie auf Kinder mit einer Schulleistungsschwäche oder einer Verhaltensauffälligkeit.
Projektleitung
Fakten
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Dauer08.200807.2010
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Projektnummer
1_11
Projektteam
- Waltraud Sempert
- Carmen L. A. Zurbriggen
Kooperationen
Finanzielle Unterstützung
Publikationen
- (2016).Aktuelle Motivation im integrativen Unterricht –Ein mehrebenenanalytischer Vergleich von Lernenden mit und ohne Schulleistungsschwäche.Empirische Sonderpädagogik,8(3),207–224.
- (2012).Emotionales Erleben im Unterricht und schulbezogene Selbstbilder. Vergleichende Analysen von Lernenden in integrativen und separativen Schulformen.(1. Auflage).Edition SZH/CSPS.
- (2011).Schulisches Integriertsein und Befinden im Unterricht: Vergleichende Analysen von Lernenden mit und ohne besonderem Förderbedarf in integrativen Schulen.In A. Lanfranchi, & J. Steppacher (Hrsg.),Schulische Integration gelingt. Gute Praxis wahrnehmen, Neues entwickeln(S. 103–118).Klinkhardt.
- (2011).Wie Schülerinnen und Schüler in integrativen Klassen den Unterrichtsalltag erleben.Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik,17(5),6–10.
- (2011).Aus dem Unterrichtsalltag einer integrativen Schule.In I. Kranz, D. Gyseler, M. Studer, & K. Häfeli (Hrsg.),Forschung bewegt. 10 Jahre Forschung und Entwicklung 2001-2011(S. 12–15).Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik.
- (2009).Das momentane (Wohl-)Befinden von Kindern im Schulunterricht – ein in der Heilpädagogik (bis anhin) wenig erforschtes Untersuchungsgebiet.Mitteilungsblatt KSH,(22),17–20.
- (2008).Die Erlebensqualität Lernender in der integrativen und separativen Schulform – Eine Untersuchung mit Experience Sampling Method (ESM).Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete,77(4),351–352.
- (2008).Motivationales Befinden von Lernenden in der integrativen Schulform.Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik,14(4),14–18.