Fazit für die Praxis
Die Bedeutung einer evidenzbasierten Entwicklung inklusiver Schulen war während dieser drei Tage unübersehbar. Obwohl in verschiedenen Aspekten der Schulentwicklung ein Mangel an Evidenz festgestellt wurde, konnten vielfältige Daten auf Makro-, Meso- und Mikroebene im gesamten Schulsystem dargestellt werden.
Für die Entwicklung von inklusiven Systemen und Schulen durch die Regierung ist das Wissen über eine gute Governance der Inklusion wichtig. Eine schwache Zusammenarbeit und Koordination kann die Umsetzung der Inklusion behindern. Dies kann mit einem Akteur-Netzwerk-Mapping aufgedeckt werden (Merz-Atalik & Beck, 2023). Runde Tische auf allen Ebenen zur Entwicklung eines «Wir» erweisen sich als sinnvoll. Die Forschung zeigt auch, dass nicht nur die Kultur, sondern ebenso die Strukturen Hauptfaktoren in der Entwicklung inklusiver Schulen sind. Neue Normen müssen in Strukturen implementiert werden, um wirksam werden zu können (Dietze et al., 2020; Moser, 2020; Moser & Egger, 2017). Sowohl der Ordnungsrahmen sowie die Ressourcenallokation müssen auf Evidenz beruhen. Dazu braucht es international und intranational vergleichbare Indikatoren (Irniger, 2020; Wicki & Antognini, 2022). Mit einer klar definierten Bewertung der Schulqualität (z.B. dem QU!S-Fragebogen, Schurig et al., 2020) können Faktoren für eine inklusive Schulentwicklung identifiziert werden.
Die partizipative Entwicklung eines inklusiven Unterrichts, sowie eine qualitativ hochwertige Unterrichtsunterstützung und Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonen (Altmeyer, 2020), kurze und praktische Screening-Methoden, die sich auf das individuelle Lernen konzentrieren und die Lernergebnisse verbessern (Buchwald et al., 2022), wurden vorgestellt.
Leadership (Paju et al., 2018) sowie eine reflexive Praxis der Lehrpersonen (Rabenstein et al., 2019) unterstützen inklusive Prozesse.