Vortrag von Dr. Brian North, Eurocentres, Zürich
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Die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik und die Pädagogische Hochschule St.Gallen luden zu einem Vortrag von Dr. Brian North zum Thema «Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER): Bedeutung für Lehrpläne und die Lehre, neue Entwicklungen» mit anschliessendem Podiumsgespräch zum Thema «Berufsspezifische Kompetenzen von Fremdsprachlehrpersonen (Lautsprachen,Gebärdensprachen)».
Die Veranstaltung wurde von/in Deutsch/Deutschschweizerische Gebärdensprache gedolmetscht. Zu den Podiumsgästen gehörten:
- Prof. Dr. Lukas Bleichenbacher, Institut Fachdidaktik Sprachen, PH St. Gallen
- Brigitte Daiss-Klang, Leiterin Ressort Kompetenzzentrum Gebärdensprache, Schweizerischer Gehörlosenbund (SGB-FSS)
- Prof. lic. phil. Wilfrid Kuster, Leiter Institut Fachdidaktik Sprachen, PH St. Gallen
- Dr. Brian North, Eurocentres, Zürich
- Rolf Perrollaz, Präsident Berufsvereinigung der GebärdensprachlehrerInnen und GebärdensprachausbildnerInnen (bga)
- Prof. Patty Shores, Leiterin FAGS, HfH
- Katja Tissi, Studiengang Gebärdensprachdolmetschen, HfH
Moderation: Prof. Dr. Tobias Haug, Leiter des Studienganges Gebärdensprachdolmetschen, HfH
Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER) des Europarats bietet Bezugspunkte, um Kommunikation und Vernetzung zu verbessern, und zielt zusätzlich darauf, Bildungsreformen zu stimulieren. In dem Vortrag werden verschiedene Innovationen, die der GER mit sich bringt, vorgestellt, als auch deren Auswirkung diskutiert. Der GER verfolgt einen handlungsorientierten Ansatz, indem Lernende soziale Akteure sind, die Kompetenzen und Strategien entwickeln müssen, um in der realen Welt Aufgaben, die Sprache erfordern, zu lösen. Was bedeutet das für die Planung von Sprachkursen, das Unterrichten und Überprüfen? Des Weiteren wird in dem Vortrag ein Überblick über ein Projekt (2014-16) zur Aktualisierung der GER-Deskriptoren und deren Erweiterung zur Mediation berichtet. Der Ansatz zur Mediation ist breiter gefasst, als nur das Transportieren von verstandener Bedeutung, so wie der Begriff ursprünglich im GER eingeführt wurde. Die Validierung der neuen Deskriptoren wird beschrieben und ihre mögliche Relevanz für unterschiedliche Kontexte des Sprachlernens dargestellt.
Brian North hat intensiv als Projektkoordinator und Berater mit dem Europarat zusammen gearbeitet, neben seiner langjährigen Haupttätigkeit bei Eurocentres. Eurocentres ist eine vom Europarat anerkannten Nichtregierungsorganisation, die Sprachen dort unterrichtet, wo sie gesprochen werden. Nachdem er 1991 das regierungsübergreifende Symposium, das die Erschaffung des GER empfahl, durchführte, entwickelte er die Kompetenzstufen und Deskriptoren des GER und war Koautor des (blauen) GER-Buchs, eines Prototyps des Europäischen Sprachenportfolios und eines Handbuchs zur Verbindung von Sprachtests mit dem GER. Vor kurzem erschienene Publikationen umfassen «The CEFR in Practice», erschienen bei Cambridge University Press 2014, «Putting the Common European Framework of Reference to Good Use» (in Language Teaching, auch 2014 erschienen). Zusätzlich erschienen verschiedene kürzere Artikel über das GER-Mediationsprojekt.
Kontakt: Tobias Haug