DigiCamp: Innovation macht Teilhabe möglich

Kategorie News

Vom 3. bis zum 7. Februar 2025 fand das zweite DigiCamp der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik in Zusammenarbeit mit der OST – Ostschweizer Fachhochschule, der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, der Schule für Gestaltung St. Gallen und dem Institut Unterstrass am OST-Campus in Rapperswil-Jona statt. 

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Ingo Bosse Titel Prof. Dr.

Funktion

Professor für ICT for Inclusion

44 Studierende entwickelten interdisziplinäre Lösungen für Alltagsprobleme bei komplexen Behinderungen. Die Studierenden profitierten von der multidisziplinären Teamzusammenstellung, zu der auch Studierende mit einer Beeinträchtigung gehörten.

ICT for Inclusion. Das DigiCamp startete für die Studierenden mit einer Einführung in die drei Themenbereiche Design Thinking Methode, 3D-Druck und Software-Prototyping. Danach wendeten sie das Erlernte an, um Lösungen für konkrete Problemstellungen von Menschen mit einer komplexen Behinderung zu entwickeln. Die Lösungsansätze wurden vor Ort getestet und im Verlauf der Woche zu Prototypen weiterentwickelt. Am Ende der Woche konnten funktionierende Prototypen präsentiert werden.

Im Digitaldruck wurden die Prototypen erstellt und verfeinert.

Im Digitaldruck wurden die Prototypen erstellt und verfeinert.

An einem Tütenöffner wurde getüftelt.

An einem Tütenöffner wurde getüftelt.

Das Ziel dieser Gruppe: einhändig einen Yoghurtbecher öffnen

Das Ziel dieser Gruppe: einhändig einen Yoghurtbecher öffnen.

Inklusion im Klassenzimmer: Studierende mit einer Beeinträchtigung waren Teil der Teams

Inklusion im Klassenzimmer: Studierende mit einer Beeinträchtigung waren Teil der Teams.

Zusammenarbeit über Fachgrenzen hinweg. Gearbeitet wurde in interdisziplinären Gruppen bestehend aus Studierenden der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH), der OST – Ostschweizer Fachhochschule (Studiengang Digital Design und Informatik) und der ETH Zürich (Studiengang Health Sciences) gemeinsam mit Studierenden mit einer Beeinträchtigung aus dem Projekt écolsiv (Institut Unterstrass). Für die Teilhabe aller Studierenden galt es, zum Teil komplexe Sachverhalte in einfacher Sprache auszudrücken und in den Gruppen herauszufinden, wer welchen Beitrag leisten kann. Die 13 Studierenden der Heilpädagogik der HfH brachten sich mit ihrem Kontextwissen zu Herausforderungen von Menschen mit einer Beeinträchtigung ein und übernahmen oft die Rolle der Vermittler an der Schnittstelle zwischen Technik und konkreten Bedürfnissen der Menschen. «Schön war es zu sehen, wie die Studierenden der HfH mit ihrem Blick für die Herausforderungen aus der heilpädagogischen Theorie und Praxis zu den Problemlösungen beitrugen», so Prof. Dr. Ingo Bosse, Initiant und Leiter des Digicamp sowie des Professor für ICT for Inclusion an der HfH.

Im Laufe der Woche entstanden zahlreiche innovative Prototypen:

  • Eine Yoghurt-Mühle: sie erlaubt das einhändige öffnen und essen von Yoghurt 
  • Packungsaufreisshilfe: Öffnet Verpackungen mit nur einer Hand 
  • Handstabilisierungshilfe: Unterstützt Schülerinnen und Schüler mit eingeschränkter Feinmotorik beim Tastaturschreiben 
  • Mathcraft: Eine kreative Darstellungshilfe, die das Mathematiklernen erleichtert 
  • Brillenputzhilfe: Vereinfacht das einhändiger Reinigen der Brille 
  • Rollstuhlflaschenhalterung: diese wurde aus Stoff, Draht und 3-D Druck erprobt und passt nun genau an den Rollstuhl der Teilnehmerin

Die moderne Ausstattung des ALL4all Labs der HfH ermöglichte den Studierenden ein rasches Erproben der von Ihnen erarbeiteten Lösungen im Rapid Prototyping Verfahren. Vom ersten Modell in Styropor oder Papier entwickelten die Studierenden 3D-Drucke, die immer wieder angewendet und verbessert werden konnten. 

Das ALL4all – Sign Language and Access Technologies Lab der HfH arbeitet eng mit der Fachstelle ICT for Inclusion zusammen, der Anlaufstelle der HfH für Fragen rund um assistive Technologien und den Aufbau von Medien- und Anwendungskompetenz in Therapie und Unterricht.